Die Lok mit der Fabriknummer 4460 der Maschinenfabrik Esslingen (ME) hat einige Besonderheiten:
1942 wurde die Maschine als erste Lokomotive der ME der Baureihe 50 (von einer Serie von insgesamt 69 Loks) mit der Nummer
50 1385 an die Deutsche Reichsbahn abgeliefert. Erstes Bw war Frankfurt/Main 2. Die Lok wurde aber noch im Jahr 1942 an die Direktion Stettin abgegeben und zählt am 31.12.1942 zum Bestand des Bw Stargrad/Pommern. 1944 oder vielleicht auch erst kurz vor Kriegsende wurde die Lok aus Pommern in Richtung Westen abgefahren (Unterlagen dazu fehlen) und zählte vermutlich zur Rbd Hannover und evtl. zum Bw Magdeburg. Jedenfalls stand die Lok zur Stunde Null östlich der Demarkationslinie. In einer Liste vom 22. Februar 1949 wird die 50 1385 als eine von 40 "Trophäen-Loks" der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland geführt. Zum 31. Dezember 1950 gehörte die Lok zum Bw Magdeburg-Rothensee. Vom 17.11.1958 bis zum 22.12.1958 wurde die Lok im Raw Stendal rekonstruiert und trug nun die Nummer
50 3545. Nach der Rekonstruktion kehrte die Lok zum Bw Magdeburg-Rothensee zurück. Zum 1.1.1969 erfolgte die Abgabe an das Bw Magdeburg. Zum 23.2. 1977 wurde mit Einführung der Computer-Nummern bei der DR als
50 3545-6 bezeichnete Lok zum Bw Salzwedel umbeheimatet. Mit Datum 14.4.1978 erfolgte der Wechsel zum Bw Güstrow (RBD Schwerin) und zum 7.3.1982 nach
Wittenberge. Am 30. Mai 1987 bespannte die 50 3545-6 bei der Abschiedsfahrt unter dem Motto "Dampf Ade" den Personenzug 17342 von Salzwedel nach Wittenberge. Am 31. Mai 1987
verließ die Lok das Bw Wittenberge und gelangte zum Bw Wismar und wurde dort zur "stillen Traditionslok". Zum 1.12.1993 wurde die Lok zum Bw Rostock umbeheimatet - seit 1992 hieß sie
050 545-3 der Deutschen Bahn AG. Von dort aus wurde die Lok für Sonderzüge und bei der
Lokführerschule Güstrow eingesetzt. Die Lok wurde nach Fristablauf am 5.12.1994 z-gestellt. Sie schied (zusammen mit der 52 8134) als letzte Normalspur-Dampflokomotive aus dem Plandienst
der Deutschen Bahn AG aus. Mit Datum vom 1. Januar 1995 wurde die Lok verkauft und gelangte über mehrere Eigentümer und Zwischenstationen nach Crailsheim.